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Blutentnahme und Blutanalyse
Wolf-Peter Franke / Wusyén
Das Blut ist eine Flüssigkeit, das zu ca. 90 % aus Wasser und ca. 10 % aus festen Bestandteilen besteht und alle Substanzen enthält, die zur Aufrechterhaltung des Lebens notwendig sind.
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Bei der Blutentnahme wird zu diagnostischen Zwecken eine kleine Menge Blut abgenommen. Die anschließende Blutuntersuchung wird im Labor durchgeführt.
Warum wird eine Blutentnahme durchgeführt?
Bei einer Krankheit verändert sich oftmals die Zusammensetzung des Blutbildes. Durch charakteristische Veränderungen der einzelnen Blutbestandteile können mithilfe einer Blutuntersuchung Informationen über eine bestehende Krankheit oder das Risiko, an einer bestimmten Krankheit zu erkranken, gewonnen werden.
Gehören Sie zu den Personen, die über 40 sind? Dann sollte zur Gesundheitsvorsorge eine jährliche Kontrolle der wichtigsten Blutwerte erfolgen.
Welche Werte werden im Blut untersucht?
Zur Blutanalyse gehören das „kleine“ bzw. das „große“ Blutbild zur Standardanalyse. Hieraus werden beispielsweise erste Anhaltspunkte zum Sauerstofftransport aus den Erythrozyten, zur Infektionsneigung aus den Leukozyten und zur Blutgerinnung aus den Thrombozyten abgeleitet.
Mit der Bestimmung von Blutwerten für wichtige Stoffwechsel- und Organfunktionen:
- Blutzucker (Nüchternglukose, HbA1c…)
- Blutfette (Cholesterin, HDL, LDL, Triglyzeride, Lipoprotein A…)
- Eisenspiegel (Eisen, Ferritin, Transferrin, sTfR…)
- Leber (GOT, GPT, GGT, Gamma-GT, AP, Bilirubin…)
- Niere (Harnsäure, Harnstoff, Kreatinin, Ketone…)
- Schilddrüse (TSH, fT3, fT4, Jod, Selen…)
stehen weitere Parameter zur diagnostischen Bewertung zur Verfügung.
In der Orthomolekularen Medizin lassen sich zum Beispiel eine Unterversorgung mit den Vitalstoffen (Mikronährstoffen):
- Vitamine (A, C, D, E, K, H, B-Vitamine…)
- Mineralstoffe (Kalzium, Magnesium, Natrium, Kalium…)
- Spurenelemente (Eisen, Kupfer, Mangan, Selen, Zink…)
- Aminosäuren
- Fettsäuren (LA, EPA, DPA, DHA...)
durch spezielle intra- und/oder extrazelluläre Blutuntersuchungen nachweisen. Diese Ergebnisse sind für eine optimale therapeutische Dosierung von Vitalstoffen und die weitere Verlaufskontrolle unverzichtbar.
Wann erfolgt die Blutentnahme?
Die Blutentnahme erfolgt in der Regel am Morgen und im nüchternen Zustand.
Warum müssen Sie bei der Blutentnahme nüchtern sein?
Essen und Trinken beeinträchtigen die Ergebnisse von Blutwerten u. a. für die Diagnostik des Blutzuckers, des Fettstoffwechsels und der Thromboseneigung.
So beeinflusst beispielsweise eine Mahlzeit am späten Abend die Fettwerte im Blut, gesüßte Getränke am Morgen erhöhen die Blutzuckerwerte.
Sind die Werte verfälscht, kann eine Therapie fehlschlagen bzw. sind eine Vergleichbarkeit und Verlaufsbeurteilung nicht mehr möglich.
Zur nüchternen Blutentnahme beachten Sie bitte folgende Punkte:
- Nehmen Sie am Vorabend bis 20:00 Uhr die letzte Mahlzeit bzw. das letzte Getränk ein.
- Bei Durstgefühl in der Nacht und am Morgen ist das Trinken von kleinen Mengen stillen Wassers oder ungezuckerten Tees erlaubt.
- Nicht erlaubt sind das Trinken von Kaffee (auch nicht entkoffeiniert), schwarzem Tee, Milch, gesüßten Getränken (wie Obst- und Fruchtsäften, Limonaden oder Cola).
- Nehmen Sie keine Süßstoffe zu sich.
- Auf Kaugummi kauen sollten Sie ebenfalls verzichten.
- Wenn Sie Raucher sind, dann rauchen Sie am Vorabend der Blutentnahme Ihre letzte Zigarette.
- Verzichten Sie am gesamten Vortag auf die Einnahme von Vitamin C und alkoholischen Getränken.
- Absolvieren Sie am Vortag keine extremen sportlichen Aktivitäten.
- Zähneputzen ist erlaubt.
Dürfen Sie am Morgen Ihre Medikamente einnehmen?
Ihre morgendlichen Medikamente (z. B. Dauermedikamente zur Blutdruckregulierung) nehmen Sie wie gewohnt mit einem Glas stillen Wassers ein.
Hiervon abweichend gilt:
Diabetiker nehmen ihr Insulin bzw. weitere Diabetes-Medikamente (Antidiabetika) erst nach der Blutentnahme ein. Um einer Unterzuckerung vorzubeugen, bringen Sie sich etwas zu Essen mit.
Die Schilddrüsentablette (z. B. L-Thyroxin) ist ebenfalls nach der Blutentnahme einzunehmen, insbesondere bei der Bestimmung der Werte fT3 und fT4.
Soll bei Ihnen die Blutgerinnung (Quick-/INR-Wert) bestimmt werden, dann nehmen Sie das Medikament (z. B. Marcumar) nach der Blutentnahme ein.
Bei einigen Hormonuntersuchungen sind tageszeitliche Schwankungen zu berücksichtigen. In Allgemeinen sollte die Einnahme von Hormonpräparaten mindestens 12 Stunden vor der Blutentnahme liegen.
Wie erfolgt eine Blutentnahme?
Die Blutentnahme erfolgt in der Regel am Morgen in meiner Praxis.
Das venöse Blut wird vorwiegend in der Armbeuge entnommen und im Liegen durchgeführt.
Nach dem Anlegen des Stauschlauches am Oberarm wird die Punktionsstelle desinfiziert.
Mit einer Punktionsnadel wird in die Vene eingestochen und das Blut in die bereitliegenden Blutentnahmeröhrchen abgenommen.
Anschließend werden der Stauschlauch und die Punktionsnadel entfernt. Die Einstichstelle wird mit einem Tupfer abgedrückt und abschließend mit einem Pflaster abgedeckt.